viernes, 4 de diciembre de 2009

Kolumbien, das (noch) unbekannte Paradies


Einen Monat lang sind wir durch Kolumbien gereist, von der Hauptstadt Bogotá über Manizales nach Salento, besuchten die Thermalbäder in Santa Rosa de Cabal, ritten durch den Cocora-Nationalpark, fuhren weiter in den Süden bis nach Popayán und von dort aus nach Cali. Von Cali aus ging es dann zurück nach Bogotá und weiter in den Norden nach San Gil, Barichara und in die Chicamocha-Schlucht zwischen San Gil und Bucaramanga. Auf dem Rückweg nach Bogotá genehmigten wir uns noch einen Abstecher nach Villa de Leyva, was nach wie vor mein Lieblingsort in Kolumbien ist (wahrscheinlich liegt es daran, dass es das einzige Weinanbaugebiet Kolumbiens ist).

Die Eindrücke, die ich bei dieser (meiner dritten) Reise gesammelt habe, waren von einer unglaublichen Vielfalt. Wir bestiegen den Puracé-Vulkan bis auf fast 4.900 Meter, sahen Condore in freier Wildbahn aus 3 Metern Entfernung, ließen uns von der Salsa-Hauptstadt Cali mit guter Laune anstecken und spazierten durch den Großstadtdschungel Bogotás, eine Stadt voller Widersprüche, die eine einzigartige kulturelle und auch kulinarische Vielfalt bietet, ganz zu schweigen von einer atemberaubenden Architektur, die von modernen Wolkenkratzern bis zum Kolonialstil reicht. Der reiche Norden der Stadt steht im krassen Gegensatz zu den Slums in den „Barrios“ im Süden.


Was mir Kolumbien mit auf den Weg gegeben hat, ist die Freundlichkeit seiner Menschen. Man kann die Gegensätze dieses Landes nicht leugnen. Es gibt nach wie vor große Armut, starke Kontraste zwischen arm und reich. Dennoch hört man keine Klagen; die Menschen begrüßen einen immer mit einem Lächeln, sind zuvorkommend und behandeln den Touristen, der bis jetzt noch eher „Mangelware“ ist, wie einen König.


Es schmerzt ein bisschen, dass Kolumbien im Ausland immer nur in Verbindung mit Kriminalität, Drogen-Kartellen und Guerilla-Krieg erwähnt wird. Kolumbien ist nicht die Schweiz, dennoch ist es nicht mehr oder weniger gefährlich als andere Länder der Region. Der interne Konflikt hält an, wird aber an Orten ausgetragen, zu denen kein Tourist reisen würde. So langsam öffnen sich die Türen für den internationalen Tourismus, das Land versucht, sich zu „normalisieren“, und es werden enorme Anstrengungen unternommen, Überlandreisen sicher und unbedenklich zu machen.


Wie heißt es im Werbevideo des kolumbianischen Tourismus-Portal so schön? „Kolumbien, das einzige Risiko besteht darin, dass Du bleiben willst.“